Ein Heiliges Jahr ist eine Einladung zur Pilgerschaft – sowohl äusserlich als auch innerlich. Maria war die erste Pilgerin des Glaubens, deren Pilgerreise von Anfang bis Ende von Hoffnung geprägt war. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele Menschen nach Orientierung suchen, kann ihr Beispiel uns ermutigen, unseren eigenen Glaubensweg mit Vertrauen und Zuversicht zu gehen.
Maria wird in der kirchlichen Tradition als Jungfrau und Mutter verehrt – zwei Lebensweisen, die heute bei Frauen immer weniger als Ideal gelten. Doch gerade diese beiden Aspekte machen sie zu einer einzigartigen Gestalt des Glaubens. Ihre Mutterschaft zeigt eine Liebe, die sich ganz für andere hingibt, und ihre Jungfräulichkeit bringt ihre ungeteilte Hingabe an Gott zum Ausdruck.
Während bei uns Selbstverwirklichung oft im Mittelpunkt steht, erinnert uns Maria daran, dass wahre Erfüllung in der Hingabe an Gott und an die Mitmenschen liegt. Maria zeigt uns auch, wie das gelingt: Wahre Erneuerung entsteht aus einem tiefen Hinhören auf Gottes Wort. Sie bewahrte alles in ihrem Herzen. (Lk 2,19) Maria lebte aus dieser inneren Verbundenheit und fordert uns heraus, in unserem hektischen Alltag Momente der Stille und des Gebets zu suchen.
Die Maiandachten am Mittwochabend um 19 Uhr bieten dafür Gelegenheit und laden uns dazu ein, uns von Maria und ihrem Ja-Wort inspirieren zu lassen. Besonders im Heiligen Jahr dürfen wir Maria als Wegweiserin und Begleiterin erkennen. Sie zeigt uns, wie wir in Demut und Liebe unseren Glaubensweg gehen können und lädt uns dazu ein, unser Leben neu auf Christus auszurichten. Möge dieser Marienmonat Mai für uns alle eine Zeit der Gnade und Erneuerung auf unserem Pilgerweg sein! C. Giovine
Ein Text von Caroline Giovine
Seelsorgerin St.Katharina